Zweite Chance für Freysinger?Walliser SVP reicht Wahl-Rekurs ein

SITTEN – Wahlskandal im Wallis: Gleich in mehreren Gemeinden wurden die Resultate der Gross- und Staatsratswahl verfälscht. Die SVP verlangt eine Wiederholung der Wahl.
Wahlen im Unterwallis: SVP reicht Beschwerde wegen Betrugsfällen ein

Oskar Freysinger bedankte sich nach der Walniederlage bei allen Unterstützern.
«Die SVP Unterwallis ist schockiert über diese Betrugsfälle», teilte die Partei am Freitag mit. Diese Vorgänge erinnerten an eine Bananen-Republik und würden ein katastrophales Bild des Kantons abgeben.
Betroffen vom Wahlbetrug sind mit Brig, Visp und Naters drei grosse Gemeinden. Alle drei haben Strafanzeige gegen unbekannt eingereicht, berichtet der «Walliser Bote». Doch was ist passiert?
Der Briger Stadtpräsident Louis Ursprung sagt: «Vermutlich hat eine unbekannte Täterschaft Wahlunterlagen zu den Gross- und Staatsratswahlen aus Briefkästen entwendet. Mit gefälschten Unterschriften auf dem Stimmzettel wurden die Wahlkuverts zurückgeschickt.»

Mehr als 50 Fälle

Weil sich «Opfer» des Diebstahls auf der Gemeinde meldeten, waren diese plötzlich doppelt registriert. So flog der Schwindel auf. Die verdächtigen Stimmzettel wurden der Staatsanwaltschaft übermittelt. Im Wallis rechnet man mit wesentlich mehr als den 50 kolportierten Fällen, schreibt die Lokalzeitung.
Die kuriose Geschichte könnte weitreichende Folgen haben. Die SVP Unterwallis des abgewählten Staatsrats Oskar Freysinger hat eine Beschwerde gegen das Resultat des zweiten Umgangs eingereicht. Die Stimmbürger hätten das Recht auf einen Urnengang, bei dem alles korrekt laufe.
Die Beschwerde wird von der Oberwalliser SVP unterstützt, sagt Parteipräsident Franz Ruppen. In «seiner» Gemeinde Naters habe es sechs bis acht Fälle gegeben. Das tönt nach wenig. Doch der Nationalrat will, dass das Ausmass des Wahlbetrugs genau unter die Lupe genommen wird. «Sollte klar werden, dass es viele weitere Fälle gegeben hat, braucht es einen neuen Wahlgang», sagt der Gemeindepräsident von Naters. Freysinger fehlten rund 2000 Stimmen. 

Zweite Chance für Freysinger?

Erhält der umstrittene Freysinger also doch noch eine Chance? Klar ist: In welche Richtung die Stimmen manipuliert wurden, können die Gemeinden nicht feststellen.
Beim zweiten Wahlgang der Staatsratswahlen vom Sonntag war Oskar Freysinger (SVP) aus der Regierung abgewählt worden. Seinen Sitz eroberte Frédéric Favre von der FDP. Die CVP konnte ihre drei Sitze verteidigen, für die SP wurde Esther Waeber-Kalbermatten wiedergewählt. (vuc9


Publiziert am 24.03.2017 | Aktualisiert um 14:36 Uhr

Wahlbetrug

Walliser SVP ficht Wahl an
von Simon Hehli, Andrea Kucera24.3.2017, 11:00 Uhr
Bei den Walliser Wahlen ging nicht alles mit rechten Dingen zu und her: Unbekannte Täter haben sowohl den ersten als auch den zweiten Wahlgang manipuliert. Die Gemeinden Brig, Visp und Naters haben Strafanzeige eingereicht.



Er war der grosse Verlierer am Wahlsonntag: Oskar Freysinger. (Bild: Olivier Maire / Keystone)

Das Vorgehen war offenbar überall dasselbe: Die Täter haben Wahlunterlagen aus den Briefkästen entwendet und mit gefälschter Unterschrift eingesandt. Aufgeflogen ist der Betrug, weil einige der bestohlenen Bürgerinnen und Bürger neue Unterlagen angefordert und für die Wahl verwendet haben. So landeten in den Urnen mehrere Wahlzettel in doppelter Ausführung.
Heiss umkämpfte Wahl

In Brig soll es sich um weit über 50 Fälle handeln, in Naters um rund 15. Die Anzahl dürfte aber höher liegen, da wohl nicht alle betroffenen Bürger ihre Wahlunterlagen vermisst und bei der Behörde neue verlangt haben. Die Behörden von Visp können zum Ausmass des Betrugs keine Angaben machen.

Die Wahlen für die Walliser Exekutive waren heiss umkämpft und sorgten weit über die Kantonsgrenzen hinaus für Aufmerksamkeit – vor allem wegen der Personalie Oskar Freysinger. Das Volk verweigerte dem SVP-Politiker und bisherigen Bildungsdirektor die Wiederwahl. Zu wessen Gunsten die Wahlzettel manipuliert worden sind, lässt sich nicht mehr feststellen. Denn zur Wahrung des Wahlgeheimnisses werden diese in ein kleines Couvert gepackten Kandidatenlisten jeweils von den Stimmzetteln mit der Unterschrift der Bürger getrennt.
Praktiken wie in einer Bananenrepublik

Die Unterwalliser SVP kündigte am Freitag an, bei der Staatskanzlei eine Wahlbeschwerde einzureichen. Es sei völlig inakzeptabel, dass es Zweifel über den korrekten Ablauf der Wahlen gebe, schreibt die Partei in einem Communiqué. «Diese Praktiken gemahnen an eine Bananenrepublik und geben ein katastrophales Bild des Kantons ab.» Die Glaubwürdigkeit der künftigen Walliser Regierung stehe auf dem Spiel, betont die SVP, die nach Freysingers Abwahl nicht mehr in der Exekutive vertreten ist.

Die SVP hat noch bis Montagabend Zeit, dann läuft die Beschwerdefrist für den zweiten Wahlgang ab. Die Vereidigung des fünfköpfigen Grossrats soll jedoch schon am Montagmittag erfolgen. Wie der Walliser Staatskanzler Philipp Spörri auf Anfrage erklärt, findet die Vereidigung unter Vorbehalt der Rechtsgültigkeit statt. Laut Radio Rottu prüft aber die SVP die Möglichkeit, mit einer parlamentarischen Ordnungsmotion zu erreichen, dass die Vereidigung der Staatsräte temporär ausgesetzt wird. Legt die SVP Beschwerde ein, obliegt es dem Walliser Parlament zu entscheiden, ob es zur Wiederholung der Wahl kommt.
Wahlwiederholung möglich, aber unwahrscheinlich

In diesem Fall müssten alle Walliser nochmals an die Urne, nicht nur die Bewohner der betroffenen Städte. Doch Staatskanzler Spörri hält das für unwahrscheinlich. Die SVP hat im Grossen Rat nur 23 der 130 Sitze inne und wird wohl für ihre Beschwerde keinen Sukkurs der anderen Parteien bekommen. Ausserdem hatte der fünftplacierte FDP-Mann Frédéric Favre mehr als 2000 Stimmen Vorsprung auf den abgewählten Freysinger. «Diese Differenz ist zu gross, als dass ein paar Dutzend Wahlzettel den Wahlausgang tatsächlich hätten beeinflussen können», sagt Spörri.


Wahlbetrug im Wallis? SVP reicht Beschwerde ein

Basler Zeitung – ‎vor 6 Stunden‎
Nach dem Verdacht auf Betrug beim zweiten Wahlgang für die Walliser Regierung reicht die Unterwalliser SVP eine Wahlbeschwerde ein. Am Donnerstag hatten die Behörden von Brig, Visp und Naters Anzeige eingereicht. «Die SVP Unterwallis ist …

Walliser SVP ficht Wahl an

Neue Zürcher Zeitung – ‎vor 10 Minuten‎
In diesem Fall müssten alle Walliser nochmals an die Urne, nicht nur die Bewohner der betroffenen Städte. Doch Staatskanzler Spörri hält das für unwahrscheinlich. Die SVP hat im Grossen Rat nur 23 der 130 Sitze inne und wird wohl für ihre Beschwerde …

SVP reicht Beschwerde ein

Schweizer Radio und Fernsehen – ‎vor 6 Stunden‎
Die Staatsanwaltschaft will sich auf Anfrage nicht weiter äussern und verweist auf die laufende Untersuchung. Mit der Beschwerde muss sich nun das Kantonsparlament befassen. Bei einer Wiederholung der Wahl müssten erneut alle Walliser an die Urne.

Verdacht auf Wahlbetrug im Wallis: SVP kündigt Beschwerde an

Schweizer Radio und Fernsehen – ‎vor 1 Stunde‎
In Brig, Visp und Naters kam es bei den Staatsratswahlen zu Unregelmässigkeiten. Offenbar gingen die Betrüger überall nach dem gleichen Muster vor. Die Unterwalliser SVP hat einen Rekurs gegen das Wahlergebnis angekündigt. Ob der zweite Wahlgang …

Unterwalliser SVP legt Beschwerde ein

1815.ch – ‎vor 6 Stunden‎
Die SVP Unterwallis, also die Partei des abgewählten Staatsrat Oskar Freysinger, hinterlegt eine Beschwerde gegen das Ergebnis des zweiten Wahlgangs vom vergangenen Sonntag. Die Walliser Bürger hätten ein Recht auf einen Urnengang, dessen …

Was heute wichtig ist

Neue Zürcher Zeitung – ‎vor 11 Stunden‎
Brig, Visp und Naters reichen wegen Wahlbetrugs Strafanzeige ein. Bei den Walliser Gross- und Staatsratswahlen soll es in den drei Gemeinden zu Unregelmässigkeiten gekommen sein. Die SVP Unterwallis hat Beschwerde gegen den mutmasslichen …
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